Südwest NF

kabel1_01

Intro

Über den Sinn und Unsinn von (teuren) Kabeln wurde anderswo ausreichend diskutiert. Ich finde: wer einen Unterschied hört, darf sich freuen, dass sich die Investition gelohnt hat. Wer keinen Unterschied hört, freut sich, dass er wieder Geld sparen kann.

Philosophie

Meine (leidvolle)* Erfahrung und auch die vieler anderer besagt, dass nur Solid-Core-Leiter gut klingen; diese müssen soviel Oberfläche in Relation zum Querschnitt haben wie möglich. Das ist zu erzielen durch die Verwendung von
1) möglichst dünnen Leitern,
wenn aber der Querschnitt nicht genügt
2) Folienkabeln
oder
3) mehrere dünne, voneinander isolierte (Rund-)Leiter zusammengeschalten
aber nie normale Litze.

Interessant dazu auch das SuperCables Cookbook von Allen Wright.

Leiter

Hier Kupferfolie ca. 2×0.1mm, man kann auch Flachbandkabel mit massiven Leitern verwenden oder 0.1mm Kupferlackdraht durch ein entkerntes Aircom Digitalkabel werfen (die Schirmung dabei nicht zwangsläufig als Masseleitung verwenden, sondern evtl. nur einseitig und über Widerstand anschließen.). Natürlich zeigen auch hier wie überall die Materialien und Qualitäten ihre Einflüsse … Massive Silberleiter mit Teflonummantelung müssen also nichts schlechtes sein …

Steckerli

Sollen ebenfalls möglichst querschnittsarm und nicht magnetisch sein sowie definierte Signalkontakte bilden. Das empfahl Allen Wright schon vor zehn Jahren. Jetzt kann man seine Wünsche in Vollendung kaufen: Eichmann Bullet Plugs sind eine feine Sache, ebenso WTB Nextgen. Beide sind aber sehr teuer. Als Alternative verwendet Heiko Wingender an seinen »Finewire C37« Kabeln geeignete verhältnismäßig preiswerte vergoldete Stecker mit hohlem Mittelstift, die er im Massebereich entsprechend modifiziert. Da die von ihm verwendeten Stecker aber nicht an jeder Ecke zu kaufen sind, bin ich einem Tipp in einem Internetforum gefolgt und habe bei Farnell ähnliche Stecker gefunden, deren hohler Signalstift sogar versilbert ist (kein Nickel = kein Magnetismus). Der Massering (der keiner ist) ist leider vernickelt aber immer noch nur sehr schwach magnetisch. Hier ist die Modifikation wie sie Heiko Wingender verwendet leider nicht so möglich, aber ein bisschen kann man dennoch machen:

Originalzustand

gedremelt

Phono

Für Phonokabel gelten noch andere Anforderungen; hier wirken sich die elektrischen Eigenschaften, insbesondere die bei NF-Kabeln nicht ganz so einflussreiche Kapazität, deutlicher aus. Zudem ist eine Schirmung notwendig. Im Gegenzug sind die Steckverbinder auf Tonarmseite schon standardmäßig massearm.

Zum Phonokabel konfektioniertes Folienkabel. Natürlich fehlen noch die verstärkerseitigen Stecker. Besonders nennenswert ist hier die geringe Kapazität von nur 60 pF.

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    Leiter Durch Zufall habe ich eine 100m-Rolle Flachbandkabel für nur einen lächerlichen Euro erstanden. Es handelt sich um verhältnismäßig hässliche DDR-Produktion mit einfacher (PVC-?) Isolierung, dafür aber massiven Kupferleitern mit geringem Qerschnitt, dafür aber reichlich an der Anzahl: 20×0.32mm. Die Leiter sind verzinnt. Die einzelnen Leiter kann man kreuzverschalten (Verringerung der Induktivität, erhöhte Kapazität)...

  1. Christopher
    | #1

    Hallo Krishu,

    es es evtl. mittlerweile gelungen die Chinchstecker die Herr Wingender verwendet zu bekommen? Und wie genau werden diese im Massebereich modifiziert, evtl. so wie hier auf dem Bild gezeigt?

    MFG
    Christopher

  2. Carlos
    | #2

    Hallo Krishu,
    Habe vor mein 4-weg System.
    http://www.youtube.com/watch?v=jPhONWr1Njo
    mit einer NAIJDA DSP zu betreiben
    (momentan noch mit YAMAHA d2040).
    Da ich nun neue Cinchverbindungen verkabeln muß und ich ich ein bisschen umgeschaut habe bin ich auf deinen Bericht gestossen.
    Als Stecker werde ich die RESON CS verwenden, als Kabel zwischen DSP und Endstufen wohl das SOMMER corona.
    Das DSP wollte ich digital mit meinen CAMBRIDGE AUDIO MAGIC6 per RESON CS mit RESON solid core verbinden
    Jedoch würde ich auch gerne mal mit einem Folienkabel wie auf deinem Foto experimentieren.
    Meinst du so was hat Sinn und wo kann ich dieses Folienkabel beziehen?
    Schalldruckstarke Grüße, Carlos

  3. | #3

    Für Digitalkabel sollte man auf den Wellenwiderstand achten, das wird dann sicher nix. Für analog kann man das sicher tun; die Kabel waren mir »zugelaufen«, man konnte diese aber bei Farnell, RS oder einem ähnlichen Anbieter bestellen.

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