Synchronantrieb
Der Motor
Nach wie vor nutzen viele Hersteller Synchronmotoren für den Plattenspielerantrieb. Am häufigsten trifft man sie zwar in der preiswerten Liga an (Pro-Ject, Rega und Co), aber auch in abartig teuren Geräten, wie den großen Transrotors oder Clearaudios. Dann allerdings in der Regel aufwändiger angesteuert.
Synchronmotoren werden mit Wechselspannung betrieben, im einfachsten Fall wird dafür die Frequenz des Stromnetzes (50 Hz) verwendet. Die Wechselspannung wird durch Spulen im Motor geschickt, wodurch ein wechselndes Magnetfeld entsteht, welches auf die in irgendeiner Form starr mit der Motorachse verbundenen Dauermagnete einwirkt. Dadurch dreht sich der Motor. Um die Drehrichtung festzulegen und das Loslaufen des Motors zu gewährleisten, sind zu den genannten Spulen weitere um ca. 90° versetzt angeordnet. Diesen muss entsprechend eine um ca. 90° versetzte (phasenverschobene) zweite Wechselspannung zugeführt werden.
Der Vorteil (für den Selbstbauer) ist neben der Verfügbarkeit und dem Preis die Tatsache, dass der Motor – komme was wolle – seine konstante Drehzahl liefern wird. Das ist aber auch schon ein Nachteil, denn ein Justieren der Drehgeschwindigkeit ist mit einfachen Mitteln dann nicht möglich. Weiterhin ist das sog. Polruckeln als klangschädigend verpönt.
Das Netzteil
Ein entsprechendes Netzteil kann sehr einfach aufgebaut sein, in der Regel genügt ein Netztransformator, um je nach Motor beispielsweise 18 V Wechselspannung zu erzeugen. Diese wird dann direkt an die erstgenannten Spulen gegeben. Über einen in Reihe verschalteten Kondensator wird die phasenverschobene zweite Wechselspannung erzeugt und an die zweitgenannten Spulen gegeben. Die Dimensionierung des Kondensators hängt von der Höhe der Spannung und von der Impedanz der Spulenwicklungen ab.
Handelt es sich um einen Motor für kleinere Spannungen, werden diese im einfacheren Falle mit einem Steckernetzteil betrieben. Aufwändigere ungeregelte Netzteile bestehen aus Netzfilter und einem großen Ringkerntrafo, der aber im Prinzip auch nix anderes macht als ein Steckernetzteil.
Konsequent ist die Variante mit eigener Generierung der 50Hz, die dann auch variabel ausfallen kann, was zum Einen die Feinanpassung der Drehgeschwindigkeit, aber auch ein elektronisches Umschalten der Geschwindigkeiten (33 1/3; 45 etc.) ermöglicht, was das lästige Umlegen des Riemens überflüssig macht. Zudem ist es sinnvoll, die Verschiebung der zweite Phase einstellbar zu machen (90° +/- max. 5°), da die Spulen der wenigsten Motoren exakt um 90° versetzt sind. Justiert man die Phasenverschiebung entsprechend der geometrischen Anordnung der Spulen wird das mit einem wesentlich ruhigeren Lauf belohnt. Hat man diese Möglichkeit nicht, kann man das leichte Vibrieren und Ruckeln des Motors auf dem Weg zum Plattenteller durch einen elastischen Riemen filtern.
Eine einfache Variante zum Zusammenstellen eines solchen einstellbaren Netzteils ist die Verwendung eines (handelsüblichen oder selbstgebauten) Sinusgenerators in Kombination mit einer einfachen Endstufe (billig zB für Car-Hifi). Weiterhin kann, wenn man schon von Selbstbau spricht, jede passende Oszillator-Schaltung verwendet werden. Neben den recht teuren IC-Bausteinen, die das komplett übernehmen (MAX038 und andere) kann auch ein Operationsverstärker mit Wien-Brücke diese Aufgabe recht preiswert übernehmen. Eine einstellbare Phasenverschiebung ist mit einfachen Operationsverstärker-Schaltungen machbar. Dazu kann man sich an Subwoofer-Schaltungen orientieren.
Etwas mehr Entwicklungsaufwand, dafür aber letztlich geringerer Material- und Bau-Aufwand lässt sich durch Verwenden eines Microcontrollers erzielen. Entsprechende Selbstbauprojekte dafür findet man im Analog-Forum.
Das Gehäuse
Einen Synchron-Motor muss man schon hartnäckig verpacken, da er vibriert, in Zusammenarbeit mit ungünstigen Regalböden aus mehreren Meter Entfernung hörbar! Also das ganze in eine möglichst schwere Dose gepackt, mit Schaumgummi darin entkoppelt; die Dose vom Untergrund wiederum mittels gummiartiger Dämpfer isoliert. Ruhe. Allerdings funktionierte das nur solange gut, wie kein Riemen an der Konstruktion zog …
Der Motor muss fest mit dem gehäuse verbunden sein. Allerdings nicht verschraubt. Am besten ist das Einklemmen des Motors zwischen zwei zusammengeschraubten Gehäuseteilen, wobei als Zwischenlage dämpfendes Material den Motor vom gehäuse entkoppeln sollte. Dazu kann man beispielsweise kleine Gummi- oder Silikonringe verwenden.
Rohmaterial: Alurohr (lässt sich gut bearbeiten), Messingzylinder (Gewicht für Standsicherheit)
Der Motor wird darin mittels dämpfender Zwischenlagen ohne direkten Kontakt zum Gehäuse fest eingeklemmt.
Klappe zu, Affe tot.
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Dass lange nichts Neues zu lesen war auf dieser Seite hat mehrere Gründe, die vor allem mit privater und beruflicher Auslastung, aber auch niedrigerer Priorisierung dieses Hobbies zu tun haben. Jetzt ist es aber soweit, dass ich zumindest etwas Kleines berichten kann: für den bereits in Planung befindlichen neuen Plattenspieler ist die Motorsteuerung fertig. Hier...
…und der Motor läuft immer noch erstklassik. Das einfache Netzteil ist gegen ein Dr. Fuß Netzteil ausgetauscht worden, der Motor ist dadurch noch einmal deutlich ruhiger geworden.
Gruss /// Ole (Bender)
Wo bekommt man den solche kleinen Synchronmotoren her?
Gruß
Thomas
My name is George Daras, I am in the process of choice for motor & power supply for record player who starts to construct.
Your power supply is intended for AC sychronous 2-phase motors;
Which motor is recommended;
And how much would it cost your power supply with the motor;
(The platform that will lead is 10 kg solid aluminum)
I don’t sell any turntable kits or parts anymore. You should use am motor that is specifically designed for audio turntables, i. e. buy it from a turntable manufacturer.