Steinmusic Hybrid-Endstufe

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Der Steinmusic Hybend ist ein Bausatz, der vor ca. 10 Jahren von der Firma Steinmusic verkauft wurde. Heute kann man dort die Fortentwicklung dieser Endstufe als Modul dort erwerben.

Die hier gezeigte Variante entspricht in etwa der in Klang&Ton 2 bis 3/1993 vorgestellten. Dort sind auch Schaltpläne und Aufbauanleitung veröffentlicht.

Geschichten von 3-2-1 …

Das Gerät habe ich zusammen mit der passenden Vorstufe auf Ebay ersteigert.

Beschrieben wurde das Gerät beschrieben mit: “technisch 100% in Ordnung, klingen hervorragend aber sind vom finishing alles andere als perfekt. [...] werden daher als Bastlergeräte verkauft.”

Als ich die Pakete dann öffnete, zerfielen die Gehäuse förmlich in ihre Einzelteile … OK, zumindest die Gehäusedeckel lagen einzeln, sie waren ursprünglich angeklebt gewesen (?) und nun lose. Damit hatte ich kein Problem, doch in den Geräten fehlten Sicherungen und die Sicherungshalter waren abgebrochen; es gab mehrere kalte Lötstellen (Funkenflug). Nach Reparatur und Einstellen von Ruhestrom und Mittenspannung (zahlreiche Stunden) funktionieren die Endstufen jetzt hervorragend. Der Verkäufer (inzwischen abgemeldet) hat die Erstattung der Kosten leider abgelehnt, mit der Begründung, dass es eine “ein Euro” Reparatur wäre; Da konnte ich leider nicht mehr viel argumentieren, der einzige Weg wäre gewesen, das Gerät sofort zurückzusenden und das Geld zurückzuverlangen. Da ich aber zu ungeduldig war und die Geräte ja außerdem behalten wollte, habe ich mir diese Chance selbst verbaut …

Modifikationen

Da abgesehnen von den beschriebenen Mängeln auch die Plazierung der Anschlüsse und Schalter sowie die Verkabelung fraglich erschienen, wurde das Gerät diesbezüglich überarbeitet.

Durch den »Lieferzustand« ohnehin zum Löten gezwungen, konnte ich als notorischer Bastler natürlich nicht davon lassen, das Gerät nach Gutdünken zu optimieren.

Generell kann man zwar davon ausgehen, dass Holger Stein deutlich mehr von der Materie versteht als ich, aber das Gerät ist mittlerweile über zehn Jahre alt und manche Erkenntnisse waren damals vielleicht noch nicht “Allgemeingut”.

Abgesehen davon hat der Vorbesitzer das gerät alles andere als optimal verkabelt, so dass das der erste Angriffspunkt war. Ich habe Strippen vorerst auf Kürze optimiert; später sollen alle Leitungen, vor allem die Signalleitungen durch Solidcorestrippen ersetzt werden.

Die passiven Bauteile im Signalweg haben schon ausgeprägte Beachtung vom Entwickler gefunden. Doch besonders bei der Spannungsversorgung gab es zum Einen Sparzwänge und zum Anderen damals nicht so nette flinke Elkos wie heute. Hier kann man noch ansetzen. So bringt beispielsweise das Erweitern der dicken Elkos des Stromverstärkers durch kleinere, flinke Elkos (trotz der bereits vorhandenen Folienkondensatoren) zumindest subjektiv eine Verbesserung. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Leiterführung der Spannungsversorgung: viele Elkos haben keine separaten Zu- und Ableitungen, was eine messtechnisch deutlich belegbare Einschränkung des Filtereffektes mit sich bringt.

Naja, und dann konnte ich nicht widerstehen, die Tesla PCC88 durch Philips/Mullard E188CC zu ersetzen. Dazu musste die Heizspannung angepasst werden, was durch Parallellöten eines Widerstandes in der Nähe des LM317 jans ihsih war. Das gab minimale Veränderungen im Hochtonbereich, welcher etwas transpararenter wurde.

Verpackung

Als Designer habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, sofort die Äußereien wohnzimmerkompatibel umzuformen. Das Gerüst blieb erhalten, doch wurden die Bedienelemente und Anschlüsse um 90° verdreht auf die lange Seite verlegt und (nicht nur nach optischen Gesichtspunkten) geordnet plaziert.

Die Front wurde mit Acrylglas versehen, hinder welchem einfach bedrucktes Papier bzw. Folie die Beschriftung der Bedienelemente trägt.

Der Deckel wurde aus Aluminium-Lochblech geformt; dies ermöglicht eine hervorragende Luftzirkulation, sieht hervorragend aus und gibt zudem Rückschluss auf die Betriebszustände der einzelnen Verstärkerstufen.

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