Rega Tonarm Mod 2007
Nach relativ langer Abstinenz von Rega-Tonarmen und entsprechenden Basteleien hatte ich mir mal wieder einen Rega RB-250 an Land gezogen. Natürlich gab es den auf Ebay. Es fehlte die Verkabelung, deshalb war er als defekt angeboten. Leider waren auch die Lager im sprichwörtlichen Eimer. Also habe ich dem Arm eine Radikalkur verpasst.
Zu diesem Zweck habe ich den Arm in alle Einzelteile zerlegt. Das ermöglichte das Polieren der Lagergabel und des Tonarmrohres. Dabei verschwanden natürlich auch diverse dem Herstellungsprozess geschuldete Unebenheiten.
Der Kunststoff-Ausleger, welcher Tonarmlift, Antiskating-Magnet und Tonarmrest trägt, ist bei den billigeren Rega-Armen hässlich wie die Nacht. Zudem ist die Einstellung der Antiskatingkraft unkomfortabel und ungenau. Deshalb habe ich den Metall-Ausleger der neuen “großen” Rega-Tonarme kopiert.
Teile des neuen Auslegers. Der Lift und die Liftaufnahme fehlen, der Drehknopf am Antiskating-Magnet-Messing-Dingens ebenso.
Der neue Ausleger komplett.
Die neuen Lager sind handelsübliche Präzisions-Kugellager. Diese wurden entsprechend ihrer Bestimmung vom Fett befreit, so dass die für Tonarme notwendige Leichtgängigkeit erreicht wird. Die Messing-Einstellschrauben der Vertikallager wurden poliert, die Kunststoffabdeckkappen der Natur wieder gegeben.
Der Tonarm wurde zunächst mit einer Silberverkabelung und einem für andere Tonarme üblichen Fünfpol-Stecker im Tonarmschaft ausgestattet, so dass verschiedene Phonokabel getestet werden konnten. Schließlich habe ich hochwertig isolierte Solidcore-Kupferkabel, versehen mit einem Kupferschirm, fest montiert. Die Chinch-Stecker sind massearme, versilberte Typen mit hohlem Mittelpin und geschlitztem Massering von Deltron, die mit Recht Poor Man’s Bullet Plug genannt werden.
Totale. Der Liftausleger ist ein Aluminiumverkant, der mit Schrumpfschlauch überzogen wurde. Dieser war notwendig, da sich der originale Kunststoffausleger nicht weit genug absenken ließ. Eine gebogene Variante wäre natürlich noch schöner.
Das Gegengewicht ist wie die Gegengewichtsachse aus Edelstahl. Die Konstruktion ist eine Kopie der Idee von Origin Live, wie ich sie hier bereits beschrieben habe. Dabei wird in das Tonarmrohr eine Gewindescheibe aus Edelstahl eingeschraubt, in dieser wird die Achse mittels einer zusätzlichen Schraube fest verspannt. Das gewährleistet eine deutlich bessere Ankopplung als das normale Einschrauben der originalen Rega-Gegengewichtsachsen.
Links die Achse, rechts das Gewicht, unten die Gewindescheibe, die in das Armrohr geschraubt wird. In der Mitte die Schraube zum Verspannen der Achse mit der Scheibe.
Unnötig zu erwähnen: der Arm klingt jetzt ganz vernünftig
Das Gegengewicht sowie die Gewichtsachse sind aus Edelstahl. Die Anpassung der Durchmesser der Achse ist aus syntaktischen Gründen konisch ausgeführt worden..
Der nächste Schritt wäre eine VTA-Justagemöglichkeit. Bisher wird die normale Befestigungsmutter verwendet (nicht im Bild).
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